Die erste Mannschaft der Caputs war am Wochenende Gastgeber der Regionalliga Ost und empfing Mannschaften aus Berlin und Cottbus.
Jena Caputs – Alba Berlin 55:57 (3:16 / 24:28 / 38:42)
Die Jenaer hatten sich gegen den aktuellen Tabellenführer viel vorgenommen. Vor 6 Wochen unterlagen sie in eigener Halle im Pokalfinale den Hauptstädtern nur knapp (46:49). Besondere Motivation kam zusätzlich von den Rängen. Auf Grund eines Schulprojektes der Caputs in der Grundschule „Heinrich Heine“ folgten über 100 Kinder und ihre Eltern der Einladung des Vereines und überzeugten sich an diesem Tag von der Faszination der Sportart Rollstuhlbasketball.
Die ersten beiden Minuten der Begegnung waren ausgeglichen und die Gastgeber gingen in Führung (3:2). Doch in der Folge schlichen sich Unkonzentriertheiten auf Seiten der Jenaer ein. Einfache Würfe fanden nicht den Weg in den Korb und Fehlpässe landeten beim Gegner, welcher konsequent seine Chancen nutzte. Besonders treffsicher war dabei der Berliner Center Felix Leue, der mit 26 Punkten der beste Scorer der Partie war. Die Gäste bauten bis zum Ende des 1. Viertels ihre Führung aus (3:16).
Zu Beginn des 2. Spielabschnittes fanden die Caputs viel besser ins Spiel. Besonders der eingewechselte junge Marius Seydel trug unter anderem dazu bei, dass die Jenaer mit schnellem Teambasketball den Rückstand verkürzten (15:17). Positiv zu erwähnen ist auch, dass die Saalestädter immer wieder die Pressverteidigung der Hauptstädter überwinden konnten. In der Folge fanden die Berliner zu ihrem gewohnten Spiel zurück und erhöhten auf 19:28. Doch die Caputs waren in diesem Spiel als Mannschaft kämpferisch sehr stark. Marcus Kietzer verkürzte kurz vor der Halbzeit mit 2 Korberfolgen auf 24:28.
Die Zuschauer hatten Gefallen am bisherigen Spielverlauf, spürten, dass die Caputs Unterstützung von den Rängen benötigten und so feuerten besonders die anwesenden Kinder die Heimmannschaft lautstark mit Trommeln und Rasseln an. Dies übertrug sich auf das Team der Jena Caputs , die bis zur 27. Minute auf 35:36 verkürzten. Die Hauptstädter spürten, dass der Gegner ihnen an diesem Tag alles abverlangen wird. Sie erhöhten den Druck. Für die Caputs wurde es immer wieder gefährlich, wenn Felix Leue in die Zone gelangte. Dann traf er hochprozentig und die Berliner vergrößerten den Vorsprung auf 35:42. Christian Vogt brachte mit einem Korberfolg und anschließendem Freiwurf seine Mannschaft auf 38:42 heran.Das letzte Viertel war an Spannung nicht mehr zu überbieten. Zu Beginn spielten die Jenaer konsequent ihre Spielsysteme und fuhren eine 46:42 Führung heraus. Doch die Hauptstädter gaben nicht auf und holten sich bis eine Minute vor Schluss die Führung zurück (52:54). Noch 60 Sekunden waren zu spielen und Berlin traf zum 52:56. Auf den Rängen wurde es immer lauter und beim Stand von 55:57 waren nur noch 0,2 Sekunden auf der Uhr. Jena hatte Einwurf. Der Ball wurde schnell auf Rainer Müller gespielt, der ihn fing und schnell auf den Korb warf. Dabei wurde er gefoult und die Schiedsrichterin pfiff und entschied auf 2 Freiwürfe. Doch kurz danach beriet sie sich mit dem zweiten Schiedsrichter. Rainer Müller wartete einige Minuten an der Linie, um seine beiden Würfe ausführen zu dürfen. Würde er diese verwandeln, dann gäbe es Overtime. Doch dazu kam es nicht mehr. Die Schiedsrichter nahmen ihre Entscheidung zurück und pfiffen das Spiel ab, sehr zur Verwunderung vieler Zuschauer. Jedoch hatten die Referees richtig entschieden. Die Regel besagt, dass bei Einwurf und 0,2 Sekunden verbleibender Zeit der Ball nur durch kurzes Antippen in den Korb weitergeleitet werden kann. Sobald der Ball gefangen wird, wird das Spiel abgepfiffen. Da das Foul nach dem Fangen des Balles erfolgte, konnte es nicht mehr geahndet werden, da zu diesem Zeitpunkt die Spielzeit abgelaufen war. Die Zuschauer waren sich trotzdem einig, dass sie soeben eine Regionalligapartie auf hohem Niveau gesehen haben und einige Spieler des Tabellenführers aus Berlin zollten großen Respekt für die starke spielerische und kämpferische Leistung der Caputs.
Jena Caputs – Red Rollers Cottbus 40:57 (8:17 / 18:28 / 30:42)
Die Caputs hatten zuvor 2 Stunden Zeit sich auszuruhen und den kommenden Gegner Red Rollers Cottbus im Spiel gegen Alba Berlin zu beobachten, welches die Hauptstädter 64:48 gewannen. Trainer Lars Christink stand in der zweiten Begegnung des Tages sein Aufbauspieler Marcus Kietzer nicht mehr zur Verfügung.
Zu Beginn kamen unter anderem die Spieler zum Einsatz, die gegen Alba nur wenig oder gar nicht gespielt haben. Die Caputs fanden nur schwer ihren Rhythmus, waren unkonzentriert und leisteten sich Fehlwürfe und Fehlpässe. Die Lausitzer lagen schnell 0:7 in Front. Sie spielten weiter als Team sehr gut zusammen und gingen mit einer 8:17 Führung in das 2. Viertel.
Zwischenzeitlich verkürzten die Caputs auf 18:23, doch die Cottbuser ließen sich nicht beirren und erhöhten bis zur Halbzeit auf 18:28.
Im 3. Viertel waren beide Teams auf Augenhöhe, doch die Jenaer konnten den Rückstand nicht verkürzen (30:42).
Im letzten Spielabschnitt fanden die Caputs keine Lösung, um gegen die großen Cottbuser erfolgreich in die Zone zu gelangen. Oft wurden schwere Würfe kurz vor Ablauf der 24 Sekunden genommen. Beim Stand von 33:50 (35. Minute) schien das Spiel entschieden. Die Cottbuser erhöhten weiter den Druck und den Vorsprung auf 35:57. Positiv zu erwähnen ist, dass die Caputs sich nicht aufgaben und bis zum Schluss noch einmal auf 40:57 verkürzten.
Mannschaftsaufstellung und Punkte in beiden Spielen:
Edward Müller, Torsten Schüler (5), David Hoffmann (18), Jeremie Tost (5), Rainer Müller (22), Marius Seydel (17), Christian Voigt (12), Glenn Alband, Marcus Kietzer (10), Luise Fischer (2), Mathias Brühl (4), Daniel Rub
Statement des Trainers Lars Christink:
„In der ersten Begegnung haben wir nach etwas verschlafenem Start ab dem 2. Viertel ein herausragendes Spiel gegen den Tabellenführer geliefert und waren nah dran die Berliner zu schlagen, dennoch war das eine fantastische Leistung meiner Mannschaft. Besonders hervorzuheben ist Marius Seydel der in dem Spiel für sein junges Alter sehr ruhig geblieben ist und seinem Team viel Sicherheit gegeben hat. In der zweiten Begegnung war leider mental etwas die Luft raus. Wir waren durch die knappe Niederlage gegen Berlin nicht mehr in der Lage uns gegen Cottbus so zu fokussieren, wie es von Nöten gewesen wäre, um Paroli zu bieten. Deswegen war der Start schwach und man hat das Fehlen von Marcus Kietzer gemerkt, der als Spielführer der Mannschaft die nötige Stabilität gibt. Im 2. Viertel sind wir besser in die Begegnung gekommen, jedoch die Lausitzer waren clever genug, um ihre Führung sicher nach Hause zu fahren. Dies war schade aber es hat heute trotzdem Spaß gemacht, durch die vielen Zuschauer in der Halle war das ein sehr ereignisreicher Tag und wir hoffen auf eine gute Fortsetzung der Saison im neuen Jahr.“
Die Jena Caputs belegen derzeit in der Tabelle der Regionalliga Ost den 3. Platz und die nächsten Spiele finden am 11.01.2020 in Berlin gegen SGH Berlin und BSC Rollers Zwickau 2 statt. Doch 6 Spieler aus dem Team kommen bereits am Samstag in Chemnitz mit dem Oberligateam zum Einsatz.